August 2020
Auf dem Schleudersessel
Die Freuden des Sommers trügen: Der Sicherheitsabstand und der monatelange Lockdown haben zu noch mehr Vereinzelung in unserer digitalisierten Gesellschaft geführt. Aus Schutz um das eigene und fremde Leben, versteht sich. Soweit so verantwortungsvoll. Bitte weiterhin entspannt bleiben und nicht in Panik verfallen.
Doch was haben wir auf dem Höllenritt an den Coronavirus verloren? Kurzarbeit, Veranstaltungsverbote, Insolvenz und Existenzängste zehren an den Nerven. Und keiner, der einen umarmen darf. Entkommen wir mit dieser Strategie erfolgreich der Pandemie? Oder mutieren wir mit jeder weiteren Hygienemaßnahme zu vereinsamten Subjekten?
Jedenfalls öffnet die Distanz Tür und Tor zur Ignoranz, indem wir wegschauen, niemandem die Hand reichen, immerfort desinfizieren. Ist soziale Kälte der Preis, den wir zahlen bis zur Impfung?
Jedenfalls benötigt unser Gemeinwesen jede Menge Engagement und jede Menge solidarische Menschen, die anpacken. Flüchtlinge ertrinken weiterhin oder gehen in menschenunwürdigen Flüchtlingslagern zugrunde. Rassismus und Antisemitismus schwelen in ihrer bösen Glut.
#Leave no one behind
Haltet den Schleudersessel an!