Februar 2019
National Emergency + Brexit
Und der Kalender rauscht dahin, auf seinem erbarmungslosen und fast schon als selbstmörderisch zu bezeichnendem Flug: Bald wird Großbritannien nicht mehr Mitglied in der EU sein, sofern kein Moratorium aus dem Himmel fällt. Eine Geschichte geht ihrem Ende zu, mit ungewissem Ausgang für alle Beteiligten. Stattdessen greift Hysterie um sich: ganze Firmen rufen die Möbelpacker, Hamsterkäufe werden getätigt, Notfallverordnungen verfasst, Grenzposten rekrutiert. Wer sich im Ausland aufhält, greift nicht selten zur Notbremse und beantragt eine andere EU-Staatsbürgerschaft.
Doch nicht nur in London hat eine verantwortungslose Politik die Gier nach dem Erfolg der eigenen Partei über das Gemeinwohl gestellt und den gemeinen Bürger alleine in seiner Ratlosigkeit gelassen: In Washington setzte der jüngste Haushaltsstreit den Regierungsapparat außer Kraft. Beamte, Bürger und marginalisierte indigene Gruppen erhielten über Wochen weder Lohn noch Zuschüsse. Der einst viel gepriesene "middle ground" scheint im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhundert verloren gegangen. Doch die Hoffnung naht, irgendwann. Unter dem Ärmelkanal liegt immer noch ein Tunnel. Und Trumps hochgerüstete Mauer X.0 ist noch nicht Realität trotz dem Geschrei nach Notstand. Es gilt die bestehenden Zäune in Calais und an der Grenze zu Mexiko zu schleifen. Mehr als eine Generationenaufgabe.